Dienstag, 14. Oktober 2008

Modellbau

Übungsaufgabe:
Erstellung eines Höhenmodells innerhalb eines Volumens von 25x25x25 cm, bei dem die Maßstäblichkeit beachtet werden muss, incl. der Darstellung von Relief, Wasser und eines in die Landschaft gestellten Objektes.

Wie kann ich die Aufgabe lösen? Ich schaute in die Runde und da hatte ich die Idee. Andere hatten anscheinend die gleiche Idee. Höhenmodell = Schichten = Kekse.

Eine Woche später standen wir in der Küche von Tobias und versuchten uns an der gestellten Aufgabe.

Kalter Hund, kalte Schnauze oder so... ein Kochbuch aus den sechziger Jahren wurde zu Rate gezogen. Kokosfett und Kuvertüre irgendwie vermischen und zwischen den Schichten verschwinden lassen lautete die Anweisung.

Mit dem Kochbuch unter dem Arm ging es mit meiner Kommunitonin runter in den Laden und mit gefüllten Taschen wieder in den vierten Stock.

Das Fett wurde erhitzt und in die geschmolzene Schokolade hineingegeben. Natürlich war dies falsch. Nun probierten es die Jungs. Es funktionierte.

Zusammen schichteten wir die Kekse wie eine Moränenlandschaft auf einem vorgefertigten Brett und setzten zum Schluss ein Messer ins Modell.

Am Übungstermin stellten wir unser Höhenmodell zwischen den anderen Abgaben.

Das erste Gerücht kursierte. Tobias hat das Modell gebaut. Von der anderen Seite hörte ich auf einmal dass Steffen das Modell gebaut haben soll. Der Übungsleiter wurde hellhörig. Wer hat das Modell abgegeben? Sie? Nein! Irgendwann hörte ich, dass Julia das Modell gebaut haben soll. Julia auch nicht? Die Spannung stieg an. Tobias war es nicht, aber er hat doch das Modell in den Raum getragen. Steffen war es auch nicht, aber er ist doch mit Tobias gekommen. Julia war es auch nicht, aber sie hat den beiden doch geholfen. Merkwürdig.

Die Sonne ging langsam am Siemensdamm unter. Der Übungsleiter hatte nun auch das letzte Modell besprochen. Die Gerüchteküche brodelte weiter. Ich, nein ich habe damit nichts zu tun oder doch? Ich schaute die anderen an. Der Übungsleiter schaute hilflos in die Runde und wir lächelten. Wir waren es. Nein, es ist keine ernst gemeinte Abgabe. Jeder von uns hat ein eigenes Modell gebaut. Ein gemeinsames Modell? Das Modell müssen wir doch aufessen oder??? Gut, ich mach mir einen Kaffee.

Zu Viert sprachen wir unser Modell mit dem Messer an. Das Ergebnis der Ansprache verteilten wir in der Übungsgruppe. Der Kaffee war fertig und der Übungsleiter dozierte über die Ästhetik der Höhenlinien bei einem Stück kaltem Hund. Draußen verwandelte sich die Sonne langsam zu einer großen roten Tomate. Mit den Resten unseres Modells und begleitet von einem herrlichen Sonnenuntergang besuchten wir die anderen Übungsgruppen, gingen von Raum zu Raum und lernten so die beiden anderen Gruppen kennen, verteilten „kalten Hund“ und staunten über die Modelle der anderen.

G. K. 1997

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