2006

Fussball-Weltmeisterschaft in Berlin

Auf einmal waren sie überall zu sehen: die Deutschlandfahnen. Andere Nationalitäten mischten kräftig mit. Und so versank ganz Berlin in einem bunten Fahnenmeer.

Wer auf dem Rollberg unterwegs war, sah nicht nur die Fahnen der an der WM beteiligten Mannschaften. Die Menschen zeigten einfach nur "ihre" Heimatflagge. Da konnte man neben der deutschen auch türkische, afghanische, jordanische, palästinensische, sudanische und libanesische Fahnen sehen.

Die Fan-Meile am 17. Juni war weit weg. Dafür tauchten in den Gaststätten und Kneipen Flachbildschirme auf. Vor dem Fernseher isst man nicht! Von wegen! Je nach dem, wann welches Spiel statt fand, saßen wir bei unserem Stamm-Griechen oder in unserer Stammkneipe vor dem Fernseher.

Das Halbfinale Deutschland-Italien sahen wir in unserer Stammkneipe. Nach dem Spiel kam ein Freund von uns vorbei. Er war beim Spiel im Stadion gewesen. Als er uns seine Bilder und Filme aus dem Stadion zeigte, erlebten wir das Spiel aus einer ganz anderen "Kamera Perspektive" noch einmal.

Als die deutsche Mannschaft sich dann auf dem 17. Juni von ihren Fans verabschiedete wollte ich dabei sein. Aber auf der Fan-Meile war es total voll. Ich wanderte zur anderen Seite der Bühne unter dem Brandenburger Tor und beobachtete den Bühnenaufgang. Als die deutsche Mannschaft die Bühne verließ, marschierte ich zum Haupteingang des Hotel Adlon. Andere hatten die gleiche Idee.

Ich war meinem Ziel so nahe, es waren nur noch wenige Schritte bis zum Haupteingang. Und dann ging es nicht mehr weiter. Vor mir stand eine Frau mit einem Kinderwagen. Und dann kamen sie. Ich habe sie alle gesehen. Dank des Kinderwagens vor meinen Füßen kam ich aber an die Spieler nicht ran. Nix Autogramme oder Fotos machen. So ein Pech aber auch...

Als die Fans hinter mir allmählich wieder Platz machten, ging ich zum Hintereingang des Hotels. Hier traf ich auf Thomas Gottsschalk und Oliver Pocher.

Beim Spiel Frankreich-Italien hatten wir verschiedene Favoriten, er war für Frankreich, ich für Italien. So etwas kann ja mal vorkommen.

In der Nacht wehte der Wind vom Flughafen Tempelhof rüber. Eigentlich herrscht hier ein Nachtflugverbot. In dieser Nacht starteten die Privat-Jets im 3-Minuten-Takt. Da begriff ich erst richtig, dass das letzte WM-Spiel 2006 in Berlin statt gefunden hat.

G. K. 2006

Kunstflieger

Wir wohnen in der Nähe des Flughafens Tempelhof. Je nach dem von wo der Wind kommt, können wir die Flugzeugmotoren hören.

Irgendwann im Mai mischten sich unter den gewohnten Flugzeugeräuschen ganz neue. Als ich aus dem Fenster schaute staunte ich nicht schlecht. Direkt über unserer Dachterrasse drehte ein Kunstflieger seine Runden. Als das kleine Flugzeug am anderen Tag wieder den Neuköllner Luftraum beschallte, ging ich zur Oderstraße. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das gesamte Flugfeld. Und tatsächlich, da tat sich etwas. Bauzäune wurden aufgestellt und große Teile der Wiesen wurden gemäht, obwohl die Lerchen noch brüteten.

Hier am Flugfeld erfuhr ich dann auch was los war. Auf dem Flughafengelände sollten die Weltmeisterschaften der Kunstflieger stattfinden. Oh, je! Wenn da nicht etwas passiert.

Die kleinen Maschinen waren die nächsten Tage ständig zu hören. Von unserem Wohnzimmerfenster aus konnten wir beobachten, wie sie steil nach oben in den Himmel schossen und nach einem Looping ebenso steil wieder zum Erdboden rasten.

Mir war das alles unheimlich. Ich hatte schlichtweg Angst. Aber das half mir auch nicht weiter.

Am 27. Mai war es dann soweit. Soll ich in der Wohnung bleiben und warten, dass so eine Kiste auf unserer Dachterrasse landet oder gleich in die Höhle des Löwen gehen?

Ich ging mit ca. 300 000 weiteren Zuschauern aufs Flugfeld.

10 Piloten zeigten ihr Können. Mit ca. 450 Stundenkilometer rasten sie durch einen 1400 m x 400 m großen Parcours auf dem knapp zwei Kilometer Durchmesser zählenden Flughafengelände.

Die Maschinen durchrasten die in nur 14 m Abständen aufgestellten Hindernisse und flogen dabei nur 20 m über dem Boden. Die 40 m hohen Hindernisse aus einem leichten Material waren luftgefüllt und konnten die Maschinen bei Berührung nicht gefährden.

Es ist nichts passiert!

Nach diesem Event ging es auf dem Flugfeld, direkt neben der Start- und Landebahn entlang zur Oderstraße.

G. K. 2006

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